Die Sonne blinzelt
küsst kalte Nasenspitzen
Wangen erröten
Rauhreif glitzert auf Wiesen
ich muss niesen
Author: T.R.
Zur Nacht
Ein altes Gedicht
in dem der Frosch ins Wasser springt
das Geräusch des Lichtschalters
Sonntag nach 10
Nachbar am Fenster
energisch poliert das Glas
Mein Tee zieht noch
Nacht mit dem Mond
Mondstrahl streift kühlend
ihre Wangen, die glühen
sie schläft nicht, er schnarcht
Nacht auf Rügen
Vollmond hält mich wach
Käuzchen rufen in die Nacht
Hirsche röhren fern
Baumwipfel raunen im Wald
bald kommt mein Geliebter, bald
Gute Nacht Lied
Gib dich der Nacht hin, Kind
leg dich
in die Wiege des Mondes
Gib dich dem Tag hin
tanz auf einem Sonnenstrahl
oder im Regen
Eine Pfütze spiegelt dich
schön wie du bist
Moment mal
Zeit existiert nicht
dieser, nicht mein Gedanke
gefällt mir und ich wische
mit einer Handbewegung
die Zeit wie Krumen vom Tisch
verlasse die Küche
werfe einen Blick zurück
die Uhr tickt ohne mich
Porzellan
Meine Mutter liegt
mit ausgeschlagenen Zähnen
ich weine nicht
Mein Kind denkt an Suizid
ich weine nicht
Eine Schüssel zerbicht
Ich weine
als wär’s mein Leben
Es ist eine schöne Schüssel
ich werde sie zusammenkleben
Die Antwort
Deine Vergangenheit
gehört Dir
zu deinem Sein
umhüllt dich wie ein Kleid
Du bist nicht allein
denk an die Liebe
sie ist dein
kam zu dir nach der Gewalt
Liebe stärkt
umhüllt dich wie ein Kleid
ist stärker
wie ein Teil deiner Vergangenheit
Dein Lachen wurde dir
in die Wiege gelegt
Du bist stark
Gewalt vergeht
weil du sie bekämpfst
schreist
schreibst
Tag für Tag
alles tut dir weh
Du wirst sie niederschreien
auf sie spucken
niederschreiben
bis nur Verachtung für sie bleibt
und vollgeschriebene Seiten
Du stehst mit erhobenen Haupt
hast andere überzeugt
So sehe ich dich
so glaube ich an dich
wie an die Liebe
die in dir lebt
und dein Lachen siegt
Die Zukunft gehört dir
Mit Fünfzehn
Mein Kind soll spielen
kein Spielball sein
soll balancieren
auf allen Höhen
sich finden
in Tiefen
doch nicht im Abgrund