Wolkige Worte
getürmt durch einen Windstoß
den Kopf wie geleert
Wege mit Schatten geteert
Schlangen schlafen am Wegrand
unsichtbar, doch wahr
Author: T.R.
Revidere
Unsere Welt scheint klein
zeitgleich doch unendlich weit
wir atmen die See
durchschwimmen leicht die Luft
grau in grau verhüllt
vertraut
Juli
War nicht gestern noch
lichthell flirrende Hitze?
Lag halbnackt im Gras
nur ein Fuchs sah mich schräg an
flüchtig wie der heiße Tag
Kühle Frühe
Heller Halbmond schmilzt
in gelben Gräsern warten
stille Zikaden
grüne Schatten greifen
nach ihren steifen Beinen
Reim zu Polypropylen
Ein Bonbonpapier
frei von Zweck und Klebrigkeit
segelt fort, weit fort
durch Luft, Fluss bis hin zum Meer
Wie das knistert, denkt der Fisch
als er schluckt und stirbt
Wunschmond
Ein Stückchen Mond fehlt
über die Bäume verstreut
Millionen Blüten
schenk’ mit ein Gedicht, Mondlicht
scharfsinnig und zart
Referenzpunkt
Nicht die Wände hoch
gehen
den Mond ansehen
wie er steht
unberührt vom Geschehen
Nature morte
Ein totes Häschen
wie für’s Stilleben drapiert
Augen weit entrückt
Mit Erstaunen
das kleine Hasenseelchen
in die Wolken hüpft
Schlaftrunk
Wenn die Nacht mich weckt
hält der Mond einen Schimmer
Schummmerlicht bereit
Milchig wie er scheint
denk ich mir dazu Honig
und schlummere ein
Spätsommer
Ein Kind balanciert
auf dem letzen Sonnenstrahl
Schatten sich neigen
im Wind weht mein Silberhaar
Laub tanzt den Straßenreigen