Ein Sommerabend
still sitze ich und warte
Kein Trunkenbold brüllt
Da kommt er torkelnd
mein flatternder Besucher
Nektar zu trinken
Die Besoffenen
ziehen spät um die Häuser
Der Nachtfalter auch
Ein Sommerabend
still sitze ich und warte
Kein Trunkenbold brüllt
Da kommt er torkelnd
mein flatternder Besucher
Nektar zu trinken
Die Besoffenen
ziehen spät um die Häuser
Der Nachtfalter auch
Im Lichtkegel tanzt
Flitter der Straßenlampe
welch’ Zauber erscheint
Glitzernd in der Luft
am Boden nasse Pampe
vergeht – es ist Schnee
Schnee, Fluss und Möwen
schwarz-weiß Bild einer Landschaft
Der Farbfleck – ein Mensch
Im Fensterrahmen
verfangen und vergangen
fahler Sonnenstrahl
Ein rosiger Schein
kurz durch das Zimmer gehuscht
dann Laternenlicht
Zwei gelbe Blätter
kreiseln wirbelnd durch den Wind
Sonst wirbelt nur Staub
und eine Taubenfeder
grau wie die Straße
Ein kurzer Schauer
verdampft auf heißer Straße
Die Stadt glüht weiter
Stadtmenschen klagen
über Klimaerwärmung
und schweißnasse Haut
Die Vögel schweigen
als es anfing zu klopfen
um ihm zu lauschen
Tausende Tropfen
ein melodisches Rauschen
Rhythmus des Regens
Auf der Antenne
glimmend hängt der Abendstern
fällt in den Schornstein
Kleine Luftblasen
platzen in Asphaltbächen
von Regen gesprengt
Ein ruhiges Rinnsal
seit die Tropfen verstummen
Nur die Straße rauscht
Ein Tag vor dem Mai
erster Mauerseglerschrei
Die Straße flimmert
Mit dem Frühlingswind
ein Hochzeitszug zieht vorbei
welkende Blüten