Der Stift liegt bereit
Zeit gibt mir Gelegenheit
zur Untätigkeit
Tag: zeit
Nie meine Zeit
Halb sechs bin ich wach
die Uhr sagt mir bleib liegen
bis viertel sieben
Abends dagegen
behauptet die Uhr um zehn
Zeit in’s Bett zu geh’n
Geschichte
Ein vergilbter Brief
Bilder werden lebendig
vergessen geglaubt
Tränen brechen aus
keine gute alte Zeit
die Vergangenheit
Nachmittagstee
Zwischen zwei Schlucken
Zeit taktet in Sekunden
gefühlte Stunden
Trinken und warten
die Leere der Minuten
aufgefüllt mit Tee
Vergangenheit dichtet
Schweigen für den Ruhm
Jahrzehnte starker Worte
Die Nazi-Zeit bleibt
Vor der Balz
Vier grün Behelmte
kämpferisch müssten sie sein
Die Erpel im Teich
Sie dümpeln friedlich
in Gesellschaft der Enten
Doch Kampfzeit kommt bald
Gewicht der Zeit
Wenn der Tag lang ist
zu fortschreitender Stunde
wird er auch schwerer
Grippe
Im Bett und draußen
Die Bauarbeiter hämmern
Nägel auf den Kopf
Regengeräusche
das Schönste dieser Tage
während Zeit verrinnt
Vergänglichkeit
Zeit schreitet voran
geht scheinbar an ihr vorbei
und nimmt sie doch mit
Hier und dort
Warum vergeht Zeit
hier – so schnell wie Sand im Wind
und dort zäh wie Leim?