Halbnackter Ahorn
der Wind nahm sein Blätterkleid
warf es in den Teich
Schmuckes Gewässer
die Enten ziehen zick-zack
Muster durch das Laub
Halbnackter Ahorn
der Wind nahm sein Blätterkleid
warf es in den Teich
Schmuckes Gewässer
die Enten ziehen zick-zack
Muster durch das Laub
Große graue Stadt
Wolken kommen und weinen
Vive la Tristesse
Rot im Morgenlicht
seine glühenste Seite
vor dem Entblättern
Der feurige Schein
über der Schattenlinie
bald Vergangenheit
Die letzten Fetzen
vergangener Gespräche
liegen noch im Raum
Es wird ausgefegt
alltags ist’s immer voller
Banalitäten
Dann kehrt Ruhe ein
nur Wind rüttelt an der Tür
Laden geschlossen
Dämmerschein der Bar
Licht bricht in klarem Kristall
Limetten schimmern
Rum und Rock’n’ Roll
rhythmisch wippen die Füße
Eiswürfel klirren
Polierte Gläser
Leere bleibt und Dunkelheit
Die Bar schließt um 4
Erst wieder im Herbst
wenn die Blätter erröten
werd’ ich dich preisen
Jetzt bist du einer
unter vielen unscheinbar
schattengrüner Baum
Ich sehe Perlen
gefangen im feinen Netz
gleich Silberfäden
Tropfen im Gespinst
die Spinne sieht kein Frühstück
Regen statt Fliegen
Ein vergilbter Brief
Bilder werden lebendig
vergessen geglaubt
Tränen brechen aus
keine gute alte Zeit
die Vergangenheit
Die rote Blume
am jungfräulichen Morgen
aufgeblüht – taufeucht
Von Sonne geweckt
erwartet sie den Regen
Abwechslung tut gut
Der Schmerz geht vorbei
es bleibt Zugehörigkeit
für ein Stückchen Haut
Niemand beschneidet
seine Freiheit und das Recht
an Gott zu zweifeln