Halbnackter Ahorn
der Wind nahm sein Blätterkleid
warf es in den Teich
Schmuckes Gewässer
die Enten ziehen zick-zack
Muster durch das Laub
Halbnackter Ahorn
der Wind nahm sein Blätterkleid
warf es in den Teich
Schmuckes Gewässer
die Enten ziehen zick-zack
Muster durch das Laub
Landwind wellt die See
am Horizont tanzt Gischt
weißen Möwen gleich
Treibsandgespenster
wirbeln wild über den Strand
Ich will nach Hause
Die letzten Fetzen
vergangener Gespräche
liegen noch im Raum
Es wird ausgefegt
alltags ist’s immer voller
Banalitäten
Dann kehrt Ruhe ein
nur Wind rüttelt an der Tür
Laden geschlossen
Zwei gelbe Blätter
kreiseln wirbelnd durch den Wind
Sonst wirbelt nur Staub
und eine Taubenfeder
grau wie die Straße
Dunkelviolett
der schwere Abendhimmel
Blitzdurchzuckt erhellt
Schweigende Spannung
bis ein Windstoß Pappeln biegt
Stille – dann Regen
An Tischen draussen
der Wind bedient die Stühle
Sie sind leergefegt
Ein Wort fliegt mir zu
setzt sich nieder in den Kopf
federleicht und schön
Wie ein Windhauch bläst
ein anderer Gedanke
das Wort wieder fort
Himmel, Arsch – Hilfe
der Wind weht mich vom Fahrrad
Es wird kalt – und Zwirn
Lichtflecken tanzen
tausendfach zittern Schatten
Der Wald spricht im Wind
Ein Tag vor dem Mai
erster Mauerseglerschrei
Die Straße flimmert
Mit dem Frühlingswind
ein Hochzeitszug zieht vorbei
welkende Blüten